GI

Fachgruppe 4.4.2
Echtzeitprogrammierung
PEARL





PEARL

News
2/96


Mitteilungen
der GI-Fachgruppe 4.4.2
Echtzeitprogrammierung
PEARL





Impressum



Herausgeber GI-Fachgruppe 4.4.2
Echtzeitprogrammierung
PEARL
Sprecher Dr. H. Windauer
Werum GmbH
Erbstdorfer Str. 14
D - 21337 Lüneburg
Telefon:04131 / 890066
Telefax:04131 / 890020
E-Mail:windauer@werum.de
Stellvertreter Dr. P. Holleczek
Universität Erlangen-Nürnberg
Regionales Rechenzentrum
Martenstraße 1
D - 91058 Erlangen
Telefon:09131 / 85-7817
Telefax:09131 / 302941
E-Mail: holleczek@rrze.uni-erlangen.de
Redaktion Prof. Dr. L. Frevert
Auf dem Heuplacken 10
D - 32105 Bad Salzuflen
Telefon:05222 / 10126
Telefax:0521 / 106-2323
Layout Holleczek
Redaktionell geschlossen: 25. 05. 1996


Inhalt:

1.Spätlese
2.Bericht über die Echtzeit'96
3.Aus den Arbeitskreisen
3.1.Embedded Systems
3.2.Standardbetriebssysteme
3.3.PEARL in der Ausbildung, Sprachpflege
3.4.Benutzungsoberflächen von Echtzeitsystemen


1. Spätlese statt Maibowle

Eigentlich wollte ich meinen Bericht über 1995, den ich anläßlich der Mitgliederversammlung in Boppard vorgetragen hatte, in der PEARL News 1/96 veröffentlichen - inhaltlich passend zur Maibowlenzeit - aber ich habe es nicht geschafft. Zur Erklärung könnte ich von immer mehr Belastung und immer weniger Zeit schreiben, aber das kennen Sie ja von sich selbst. Nun schreibe ich einige wichtige Zahlen über die Entwicklung der Fachgruppe wenigstens als Spätlese: Die Fachgruppe hat derzeit 106 Mitglieder, davon gehören 34 nicht der GI an (wie 1994). Die finanzielle Situation stellt sich wie folgt dar:

a) Verfügungsrahmen aus Tagungsüberschüssen

Stand 1.1.1994 DM1.167,66
Zugang PEARL'93 DM1.362,86
Abgang DM -,--

Stand 1.1.1995 DM2.530,52
Zugang PEARL'94 DM1.935,39
Abgang Echtzeit'95DM1.731,--

Stand 1.1.1996 DM2.734,91

b) Beitragskonto

Stand 1.1.1995 DM13.833,34
Zahlungseingänge 1995DM 2.763,61
Spendeneingänge 1995 DM 3.745,--
Ausgaben 1995 DM 910,--

Stand 1.1.1996 DM19.431,45

Im November 1995 war mir die Höhe des Spendeneingangs 1995 noch nicht bekannt. Deshalb ging der Haushaltsplan für 1996 noch von vorsichtigeren Schätzungen aus:

c) Haushaltsplan für 1996

Stand 1.1.1996 voraussichtlichDM15.000
Einnahmen
Beiträge wie 1995DM 2.400
Spenden DM 500

DM 2.900DM2.900
Ausgaben
PEARL News DM 1.100
Porto DM 750
Zuschüsse für ReisenDM700
Echtzeit'96 DM 2.000
PEARL Report englisch DM 5.000
Anzeige für WorkshopDM2.000


DM11.550./. DM11.500

Stand 31.12.1996 voraussichtlichDM6.350

Die Reisekostenzuschüsse sind im wesentlichen für Treffen des AK 5 mit Vertretern des DIN/NI vorgesehen. Die Ausgaben für die Echtzeit'96 werden voraussichtlich - wie 1995 - aus dem Verfügungsrahmen für Tagungsüberschüsse bezahlt. Unter dieser Annahme wird nach heutigem Wissen (27.10.1996) der Stand des Beitragskontos am Ende dieses Jahres ca. DM 12.000,- betragen. Die genauere Entwicklung in 1996 und den Haushaltsplan 1997 werden wir anläßlich der Mitgliederversammlung in Boppard besprechen - und in der PEARL News 1/97 nachlesen. Ich meine, die Spätlese ist nicht trocken ausgefallen.

Hans Windauer


2. "Über die Echtzeit 96"

Die "sieben" ist in der alten Zahlenmystik die Zahl der Vollständigkeit. Vollständigkeit hat die Echtzeit angestrebt, allerdings nicht in der siebenfachen Wiederholung, sondern indem alle wesentlichen Ideen und Produkte an einem Ort und zur gleichen Zeit präsentiert werden. Natürlich kann es Anwendungsbereiche geben, die sich zu einem selbständigen Spezialgebiet entwickelt haben, daß sie sich unter dem Echtzeit-Dach nicht mehr so heimisch fühlen und dann ihren eigenen "Hausstand" gründen. Konkurrenz belebt ja bekanntlich das Geschäft. Wenn sich aber die Präsenz auf zwei Veranstaltungen im Jahr weder für die Aussteller noch die Besucher und Kongreßteilnehmer wegen der im wesentlichen identischen Zielgruppen lohnt, so wird das Geschäft nur geteilt. Und hier ist das Ganze mehr als die Summe der Teile. Vielleicht kann die Echtzeit ihre Abtrünnigen doch wieder einbetten.
Bei den aktuellen Themen ist eine gewisse Verlagerung zum System- und Software-Entwurf eingetreten.

Objektorientierte Techniken, auch in Verbindung mit verteilten Systemen, stehen dabei im Vordergrund. Eine naheliegende Interpretation dafür ist es, daß bei den Rechnerplattformen und Betriebssystemen ein technischer Stand erreicht ist, der weitgehend als befriedigend angesehen wird. Natürlich sind noch Wünsche offen, aber der Mangel ist nicht mehr so drückend, und so besinnt man sich mehr auf die Konstruktion der Anwendung. Die Funktionalität der Anwendung ist hier nur ein Aspekt; ein anderer wichtiger Aspekt heißt Time to Market. In dieses Bild paßt auch der größere Anteil der eingereichten Vorträge über Anwendungsprobleme.

Time to Market ist auch ein wichtiger Wettbewerbsfaktor. Sollen die Probleme der Anwender ernst genommen werden, so darf man diesen Faktor nicht übersehen. Die Anwendung muß perfekt in der Funktionalität, minimal im Aufwand und rechtzeitig auf dem Markt sein. Echtzeit-Anwendungen sind dann im doppelten Sinne zeitkritische Anwendungen: zur Laufzeit und zur Entwicklungszeit. Gute Entwurftechniken, die alle drei Faktoren berücksichtigen, müssen zur Sicherung des Industriestandorts verfügbar sein.

Zur Eröffnung hielt James F. Ready, der vielen als Entwickler eines Echtzeitbetriebssystems und einer dazugehörigen Programmierumgebung bekannt sein dürfte, einen beachtenswerten Vortrag über das Thema "Die Revolution durch Ein-Chip-Systeme und ihr Einfluß auf die Embedded-Software-Entwicklung". Er ging dabei auf die Probleme der Software-Entwickler ein, die dadurch entstehen, daß kein Hardware-Prototyp zum Testen zur Verfügung steht. Am späten Mittwoch Nachmittag fand eine Diskussionsrunde zum Thema "Windows und Echtzeit?" statt. Das im Programm ausgedruckte Fragezeichen kam dabei recht deutlich. Natürlich spielen am Markt nicht nur technische Argumente eine Rolle. Auch die nichttechnischen Argumente müssen offengelegt und bewertet werden. Technisch gesehen muß man dabei eher von "Echtzeit trotz Windows" reden. Über den "Non Maskable Interrupt (NMI)" wird bei diesen Lösungen auf einen Echtzeitbetriebssystemkern periodisch umgeschaltet. Das zugehörige Interruptsignal wird auf einer besonderen PC-Karte erzeugt.

Am Kongreß war in diesem Jahre erstmalig die Elektronik-Redaktion beteiligt. Dies ist eine Bereicherung durch die größere Publizität und bringt eine größere Breitenwirkung.


3. Aus den Arbeitskreisen

3.1 Embedded Systems (AK1)

Kurzbericht der Sitzung am 30.05.1996

TOP1: PEARL 90 Weiterentwicklungen

TOP2: Compiler und Laufzeitsysteme: Statusbericht und Ausblick

TOP3: RTOS-UH und PEARL auf dem PowerPC

TOP4: RTOS-UH/PEARL auf IBM-Industrie-PC?

Leider noch kein IBM-Industrie-PC mit Power-Referenz-Plattform verfügbar. Vorhandene Power-Macs sind noch außerhalb der Referenz.

TOP5+6:Neue RTOS-UH/PEARL Implementierungen, Berichte aus den Ingenieurbüros, Entwicklungsabteilungen und Forschungsinstituten

Berichte über zahlreiche neue Projekte und Anwendungen mit RTOS-UH und PEARL bzw. PEARL90, wobei der Bereich Vernetzung/Feldbussysteme einen Schwerpunkt darstellt.

Dauer der Sitzung: ca. drei Stunden.
Anzahl der Teilnehmer: 23

Protokollführer

Dipl.-Ing. T. Lilge
Institut für Regelungstechnik
Appelstr. 11
30167 Hannover


3.2. Standardbetriebssysteme (AK2)

Die Aktivitäten im vergangenen Jahr in Kurzform:

Am 28. und 29. März 1996 fand an der Universität Kaiserslautern gemeinsam mit den Fachgruppen "Betriebssysteme" und "Fehlertolerierende Rechensysteme" ein Workshop über "Responsive Systeme" statt. Herausragende Beiträge waren:

Es existieren zum Teil ausführlichere Fassungen der Beiträge.

Wünsche nach Treibern für preisgünstige PC-Karten werden weiterhin vorgebracht. Leider ist die Resonanz für eine Mitarbeit oder das Bereitstellen von Treibern recht dürftig. Derzeit können im wesentlichen nur unsere Entwicklungen an der Uni Bw München angeboten werden. Dies sind ein erweiterungsfähiger Treiber für eine Meilhaus-Multifunktionskarte unter OS/2 und dem PEARL-Compiler von Werum (C- Quellen). Portierungen sind möglich. Angeboten werden kann für die gleiche Ablaufumgebung auch ein generischer Treiber. Wer arbeitet mit??

Bereitstellen einer Entwicklungsumgebung für PEARL 90 unter OS/2. Das System basiert auf dem EMACS-Editor und wurde ursprünglich an der TU Dresden für UNIX entwickelt. Die Portierung und Weiterentwicklung ist an der UniBw München seit zwei Jahren im Einsatz und wurde auch auf der Echtzeit '95 und '96 in Karlsruhe am Stand der Fachgruppe demonstriert. Interessenten können das System zur Benutzung und eventuellen Weiterentwicklung erhalten. Es ist auch bereits an einzelne Stellen weitergegeben worden. Rückmeldungen über die Verwendung liegen nicht vor.

Der Arbeitskreis muß sich in seinen Aktivitäten darauf beschränken, was per Korrespondenz zu erledigen ist. Die Korrespondenz über e-mail soll ausgebaut werden.

Prof. Dr. H. Rzehak
Universität der Bundeswehr München
Werner-Heisenberg-Weg 39
D - 85579 Neubiberg
Telefon und FAX: 089 / 6004-3397
e-mail: rz@informatik.unibw-muenchen.de


3.3 PEARL in der Ausbildung, PEARL - Sprachpflege (AK5)

Durchgeführte / geplante Aktivitäten

Normung von PEARL 90

Naturgemäß konzentrierte sich die Arbeit des AK5 auf die Norm-Vorlage für den DIN -Arbeitskreis NI-22. An der normgerechten Überarbeitung des Sprachreports, Vers. 2.0, beteiligten sich insbesondere:

Dipl.-Phys. F. Ahlers (Uni Heidelberg), Prof. Dr. L. Frevert (FH Bielefeld), Prof. H. Kaltenhäuser (FH Hamburg), Prof. Dr.-Ing. R. Müller (HTWK Leipzig), Prof. Dr.-Ing. G. Thiele (Uni Bremen) und Dr. H. Windauer (Werum GmbH, Lüneburg).

Die Normvorlage ist inzwischen als Norm-Entwurf E DIN 66253-2 PEARL 90 erschienen (Oktober 1996), die Einspruchsfrist endet am 31.1.1997.

Alle Interessenten sind außerdem eingeladen, redaktionelle Fehler im Normentwurf dem AK5 zwecks Berücksichtigung im Weißdruck mitzuteilen.

Aus Anlaß der 25. Sitzung des NI-22 in Stuttgart am 5./6. November 1996 hat der Sprecher des AK5 einen Vortrag mit dem Thema "PEARL 90 in der Automatisierungstechnik" übernommen.

Englische Version des Sprachreports

Der AK5 hat sich bereits an der Bearbeitung von 3 Kapiteln der englischen Version des Sprachreports beteiligt (Procedures, Parallel Activities, Signals).

Recherche : PEARL in der Ausbildung

Die Recherche wurde fortgesetzt ( Prof. Reinhardt, FH Köln; Dr. Colnaric, Uni Maribor). Der AK5 bedankt sich für weitere Hinweise.

AK5 - Sitzungen

Die nächste eingeladene Sitzung (6.) findet am Rande des Workshops PEARL 96 in Boppard statt.

Mitglieder Neue Mitglieder sind jederzeit herzlich willkommen.

G. Thiele
Universität Bremen, FB1/ NW1
Kufsteiner Str.
28359 Bremen
Tel. (0421) 218-2442
Fax. (0421) 218-4707
e-mail: thiele@elektrotechnik.uni-bremen.de


3.4. Benutzungsoberflächen von Echtzeitsystemen (AK6)

Protokoll der 1. Sitzung des Arbeitskreises

Ort: Fachhochschule Hamburg, Beliner Tor 3 (7. Stock), 20099 Hamburg
Zeit: Donnerstag, 25.01.1996, 10:00 bis 14:00 Uhr
Teilnehmer: Herr Arlt, esd, Hannover
Herr Prof. Dr. Baran, FH Hamburg
Herr Dr. Heinecke, hi-soft, Hamburg

Protokoll: Dr. Andreas M. Heinecke, Sprecher des AK 6